Lichterprozession: "Ich habe Hoffnung - ich getraue mir"

Rund 150 Menschen nahmen am Sonntagabend, 24.11. an der Lichterprozession, von der "Friedenslinde" am Dorfplatz in Reute ans Grab der seligen Guten Beth teil.
Die Prozession unter dem Thema "Ich habe Hoffnung - ich getraue mir" hatte in diesem Jahr die drei Stationen:
- Ich getraue mir zu sagen
- Ich habe Hoffnung
- Meine Hoffnung verkünden, die mich erfüllt
An jeder Statio gab es ein Lied, eine Bibelstelle, gefolgt von einem Impuls aus dem Leben der Guten Beth - jeweils ergänzt durch das Lebenszeugnis eines "heutigen Menschen".
Die mitgetragenen Lichter wurden schließlich - verbunden mit den persönlichen Gebetsanliegen - an das Grab der Seligen gebracht. Ein Lichtermeer, Zeugnis gelebten Glaubens und Vertrauens auf die Fürsprache der Guten Beth. Bei Tee und Klosterzopf gab es abschließend noch zahlreiche schöne und lebendige Begegnungen und Gespräche.

Gut-Betha-Fest: "Gute Beth als tägliche Kraftquelle"

Schon recht früh füllte sich gestern die große Pfarr- und Wallfahrtskirche in Reute bis auf den letzten Platz. Das Gut-Betha-Fest ist sowohl für die Klostergemeinschaft der Franziskanerinnen wie auch für die Kirchengemeinde St. Peter und Paul zu Reute nach wie vor ein besonderes kirchliches und religiöses Ereignis. Pfarrer und stellvertretender Dekan Thomas Bucher sagte bei der Begrüßung der vielen Wallfahrer: „Jeder von uns hat eine eigene Motivation, dieses Fest der Seligen Guten Beth mitzufeiern. Was uns alle verbindet, ist bestimmt der tiefe Glauben, dass wir mit der Seligen eine besondere Fürsprecherin bei Gott haben“. (…)

In seiner Festpredigt bekannte der neue Seelsorger im Kloster, Pfarrer Ulrich Steck, dass er augenscheinlich bisher die Gute Beth nicht besonders im Fokus hatte: „Doch habe ich vor etwa 40 Jahren bei einem Treffen im Kloster Reute von einer Schwester ein Bild der Seligen erhalten. Es war eine Zeichnung, welche bald nach dem Tod der Elisabeth entstand und sie sehr treffend darstellte. Bei jedem Umzug fand dieses Bild auch immer einen Platz auf meinem Schreibtisch. Heute weiß ich, dass die Gute Beth in ihrer unscheinbaren Art mein Leben begleitete und ich somit die Berufung ins Kloster der Franziskanerinnen erfahren durfte“. Pfarrer Steck erinnerte an Personen, welche ebenfalls wie die Gute Beth ein stiller Begleiter für andere sind: „Meine 90-jährige Mutter hat sich nie in die Lebensentscheidungen ihrer Kinder eingemischt. Sie hat aber alles im Gebet mitgetragen und sich bei Erfolgen mitgefreut“. Die Gute Beth hatte unter der Spaltung der Kirche mitgelitten. Sie hat die Not ihrer Zeit erkannt und sich persönlich engagiert.  (…)

Den Festgottesdienst begleitete feinstimmig der Schwesternchor unter der Leitung von Sr. Franziska, das Orgelspiel übernahm Sr. Liberata. Auf die Frage nach dem Gottesdienst, warum Personen die Gute Beth heute verehren, kam von Gerlinde Huber, Bad Waldsee spontan: „Sie ist ständige Begleiterin in meinem Leben, ich bete gerne an ihrem Grab“. Ähnlich drückte es der ehemalige Ortsvorsteher Franz Bendel aus: „Die Gute Beth ist für uns tägliche Kraftquelle, ihre Hilfe für die Armen ist auch Ansporn für uns“. Während Hildegard Geray, Kümmerazhofen in ihren großen Bitten immer bei der Seligen ein offenes Ohr gefunden hat, sie aber auch den Dank dafür nicht vergisst, zündet Gretel Pahn, Reute seit vielen Jahren wöchentlich eine Kerze in der Gut-Betha-Kapelle an. Sie verbindet damit ihre Dankbarkeit für ein langes Leben in Gesundheit. Im Anschluss in den feierlichen Gottesdienst reihten sich viele Wallfahrer vor dem Grablegungsaltar der Guten Beth ein, um dort den persönlichen Einzelsegen zu empfangen.

Text und Bilder: Rudi Heilig

Wir danken allen, die das Gut-Betha-Fest 2019 mitgestaltet und zusammen uns gefeiert haben!
Im nächsten Jahr gedenken wir des 600. Todestages der Seligen. Heute schon herzliche Einladung mit uns zu feiern.