Sternwallfahrt
"Daheim sein - in Gott und in der Welt"
Anfang des Jahres 2019 reiste die Gute Beth nach Brasilien, als Statue und in Begleitung von zwei Franziskanerinnen von Reute. Dort wurde in der Diözese Coroata - Brasilien eine Kirche errichtet und geweiht, die jetzt den Namen Gute Beth trägt.
Im kleinen Klösterchen in Reute war sie in ihrer Zeit ganz daheim, ganz in Gott verwurzelt und gleichzeitig der Welt mit ihren Nöten ganz nahe. Das hat uns zum diesjährigen Motto der Sternwallfahrt motiviert. „DAHEIM SEIN – IN GOTT UND IN DER WELT“
Daheim in Gott – daheim in der Welt
Schon früh morgens – zwischen 4.45 und 9.30 Uhr - am 6. Juli 2019 - machten sich die WallfahrerInnen von über 15 verschiedenen Routen bei herrlichem Wetter auf den Weg nach Reute zur Seligen Guten Beth. An drei Stationen nahmen sie sich auf dem Weg besonders Zeit, um sich zu besinnen über das,
- was uns im Leben,
- in Gott und
- in der Welt Heimat gibt.
Eindrucksvoll erzählte eine Frau: „Mit fünf Jahren kam ich mit meiner Familie aus Italien nach Deutschland. Schon längst ist mir Deutschland zur Heimat geworden.“ Häufig wurde auch genannt, dass Heimat durch Menschen entsteht.
Der Psalm 84, der uns auf dem Weg begleitete, ermutigte: Gott schenkt uns Heimat, wie dem Spatz das Nest für seine Jungen. Durch traurige Zeiten führt er uns hindurch und wir finden wieder Quellen zum Leben. Das Gebet hilft uns dazu, sodass wir IHM alles sagen dürfen und die Sonne in uns wieder aufgehen kann.
Pfr. Stefan Werner zog mit vielen Fahnenträgern der verschiedenen Routen und MinistrantInnen in den Gottesdienst ein. Die WallfahrerInnen wurden von der interkulturellen Band „Blanc Noir“ aus Aichstetten mit „Oh happy Day“ begrüßt. Sie besteht aus einheimischen und geflüchteten Menschen aus Gambia, Kamerun, und Syrien. In eindrucksvoller und lebendiger Weise gestalteten sie den Gottesdienst mit und so kam „die Welt nach Reute“. Dabei erlebten wir alle ein gelungenes Miteinander im Thema: Daheim in Gott – daheim in der Welt.
Pfr.Stefan Werner nahm in der Predigt Bezug auf Brasilien, auf Heimat und die bevorstehende Amazonassynode vom 06.-27.Oktober 2019. Er befragte Jean, einen jungen Mann aus Brasilien, der in Bad Waldsee derzeit ein freiwilliges Jahr macht, was ihm hier in Deutschland fehlt und was typisch deutsch für ihn sei. „Ihm fehle die Familie und seine Freunde“ so Jean. Typisch für ihn seien Kartoffeln – woran sich die ganze Gemeinde erfreute und klatschte.
Sr.Myria, die 23 Jahre im Nordosten Brasiliens lebte erzählte, wie wichtig die Amazonassynode für die ganze Welt ist. Die „grüne Lunge“ des Regenwaldes ist in Gefahr und wird permanent abgeholzt. Es ist die Verantwortung der ganzen Welt, für das „gemeinsame Haus“ – so im Papstschreiben Laudato si - Verantwortung zu übernehmen.
Nach der anschließenden Pause mit Verköstigung schloss die Sternwallfahrt mit einer bunten Quadrille – einem Junitanz aus Brasilien im Finale ab.
Mit einer schönen Scheibe aus der Babacou Nuss (Brasilien) als Anhänger, gingen die Gäste gestärkt nach Hause.
Die nächste Sternwallfahrt ist am 04.Juli 2020. Welcome
Sr. M. Birgitta