Zum Gedenken an Schwester M. Erminolda Zoller

Die Nachricht: Sr. Erminolda ist gestorben löste viel Betroffenheit, Anteilnahme und viele gute Erinnerungen aus. Am 4. Mai 2020 ist sie friedlich eingeschlafen, am 7. Mai 2020 haben wir sie auf dem Klosterfriedhof zur letzten Ruhe begleitet. Aufgrund der „Corona-Situation“ war die Beerdigung nur im Schwesternkreis möglich.

Nach 48 Jahren Leben und Wirken als Missionarin in Indonesien ist Sr. Erminolda 2012 nach Deutschland zurückgekehrt. Bei diesem Abschied bekam sie von Freunden und Bekannten in Padangsidempuan eine „Honda“, ein Motorrad geschenkt für eine gute Reise nach Deutschland.
Diese Szene sagt viel über die Persönlichkeit der Schwester aus: Humor, Freundlichkeit, eine herzliche Offenheit und Hilfsbereitschaft gegenüber jedem, der ihr begegnete, gehörten zu ihr. So haben sie bis heute viele in Erinnerung.

Viel Gutes bewirkte sie bei ihren Tätigkeiten in Indonesien, zunächst als Kindergärtnerin, dann als Handarbeitslehrerin und Internatsleiterin. Im schon fortgeschrittenen Alter machte sie noch einmal einen Neustart:
Auf der Insel Nias, in Gunungsitoli wurde sie als hauswirtschaftliche Leiterin des Bildungshauses der Kapuziner eingesetzt. 23 Jahre versah sie diesen Dienst.

In diese Zeit fielen die Naturkatastrophen Tsunami (2004) und Erdbeben (2005). Diese Ereignisse waren große Herausforderungen. Der Arbeitsplatz von Sr. Erminolda war 2005 innerhalb einer Nacht zu einem Zufluchtsort für Obdachlose geworden.

 

Sie verstand es, den Menschen ein Stück Heimat und Geborgenheit zu schenken. In den letzten Jahren in Indonesien nannten sie die jungen Schwestern liebevoll „Oma“. So schickten sie der Oma nach ihrem Heimgang in die Ewigkeit noch einen letzten Gruß!

Wir Franziskanerinnen von Reute in Deutschland und in Indonesien danken Sr. Erminolda für ihr Lebenszeugnis und
wünschen ihr viel Freude – eine ganze Ewigkeit lang!