Pandemiehilfe von der SEZ

Stiftung Entwicklungszusammenarbeit
Baden-Württemberg

Im Rahmen des Programms „Bwirkt“ erhielten wir für unsere Kliniken in Nordsumatra / Indonesien eine sehr gute und hilfreiche Förderung.

Die Hilfe bezog sich auf die Beschaffung von Schutzkleidung für die Schwestern und Mitarbeiterinnen in den Kliniken und für Masken und Vitamin C für die Bevölkerung.

Zur Zeit der Antragstellung im Juli 2020 stand die Situation betr. Corona gerade gut, auch bei uns in Deutschland war die erste Pandemiewelle abgeflaut, bei unseren Partnern in Indonesien gab es viele Fragen.
Im Landesinneren schien die Corona-Lage relativ sicher, aber was geschieht, wenn die vielen Landflüchtigen in ihrer Not der Arbeitslosigkeit aus den infizierten Großstädte Jakarta und Medan - ins Dorf zurückkehren?
Schwester Barbara, die die Abwicklung des Projektes organisierte, hörte von den aufkommenden Ängsten und Nöten der Schwestern in den Kliniken, die kaum Schutzkleidung für alle in den Kliniken Beschäftigten hatten und ferner den Patienten nur mit gutem Rat helfen konnten.
Schutzmasken und vorbeugende Medikamente gab es nicht ausreichend oder günstig. So stellten die Mitarbeiterinnen vor Ort einen Antrag, in dem sie vor allem genügend Schutzkleider für die Mitarbeiterinnen der Kliniken, aber auch Masken und Vitamin C für die Bevölkerung erbaten.
Eine Näherei wurde mit der Herstellung der Masken beauftragt und durch eine Gesamtbestellung für alle sechs Kliniken konnte auch die relativ haltbare Schutzkleidung erworben werden. Sie kann gewaschen und dann wieder getragen werden. Das ist bei einem Verbrauch pro drei Stück täglich (bei hoher Luftfeuchtigkeit und tropischer Hitze) für die Mitarbeiterinnen eine große Hilfe.
Vitamin C ist für die Bevölkerung, die nach wie vor von TBC bedroht ist, eine wichtige Grundlage in der täglichen Gesundheitspflege. Vitamin D ist aufgrund der ganzjährigen Sonneneinstrahlung gewährleistet.
Die Menschen waren sehr dankbar für diese Hilfen, ebenso für die Masken, die nach wie vor getragen werden. Es gibt dort noch keine Pflicht für FFP2 Masken. So waren die genähten Masken eine große Unterstützung; vor allem war dadurch leichter Überzeugungsarbeit zu leisten, die Menschen zu animieren, bei Zusammenkünften Masken zu tragen.
Es gab sehr wohl auch sogenannte „Querdenker“, die nichts von dieser Gefahr hielten. Sie wurden konsequent ohne Maske nicht mehr in unseren Kliniken behandelt. Es gab einzelne, die die Klinik unverrichteter Dinge wieder verließen.
Im Oktober/ November 2020 wendete sich das Blatt: Die Pandemie ergriff sehr viele leitende Personen in Kirche und Gesellschaft: Priester, Bischof, Bürgermeister, Gouverneur … Ende Oktober bis Anfang November war die Situation erschütternd: Verdienstvolle Persönlichkeiten mussten ohne die dort üblichen Beerdigungszeremonien begraben werden. Das ging unter die Haut. Worte der vom Schmerz getroffenen Klinikmitarbeiter*innen: „Schweigend und verstummt angesichts des derzeitigen Verlustes versuchen wir tief Luft zu holen. Es gibt keine Worte mehr für das was wir derzeit empfinden. Noch sind die Tränen vom Verlust von vier Priestern in der vergangenen Woche nicht getrocknet, da tritt auch der Bischof in dieser beklemmenden Situation stillschweigend aus der Reihe.“

So waren die Mitarbeiter/innen in jenen Wochen rund um die Uhr tätig, und sie waren froh und dankbar, die notwendige Schutzkleidung zur Verfügung zu haben.
Einige unter ihnen haben die Krankheit unbemerkt durchgemacht, sie klagen meist „nur“ über den Verlust des Geruchssinnes, doch sie wissen: Das hätte auch anders ausgehen können.

Großer Dank an die SEZ für ihre rasche, wirksame Hilfe – von den Franziskanerinnen in Reute und in Indonesien!

März 2021

Drei Ordensschwestern in Schutzkleidung, die in der Klink arbeiten, danken der SEZ. (oben)