Baustelle Kirche - Besinnungstag 22. Juli 2023

Besinnungstag des Diözesanrats im Kloster Reute am 22. Juli 2023.

Leere Räume, Umzugskartons und Bauschutt prägen das Bild - das Kloster Reute ist derzeit eine große Baustelle und befindet sich im Abbruch, im Umbruch, vor allem im Aufbruch. Denn gleichzeitig gibt es viele Visionen, wie das Kloster neu für die Zukunft aufgestellt werden soll - ein Prozess mit vielen Beteiligten und über viele Jahre hinweg. Ein Bild, das auch für die Situation in der Kirche steht? Begleitet von der Generaloberin von Reute Schwester Maria Hanna Löhlein, Weihbischof Matthäus Karrer und Gabriele Denner, Geschäftsführerin des Diözesanrats, gingen die 25 Teilnehmenden gemeinsam durch die Räumlichkeiten und ließen sich dabei von der Baustelle und den Visionen im Kloster Reute inspirieren. Es gab Zeiten der Stille und Zeiten des Austausches. Impulse und Geistliche Inputs regten zum Nachdenken an, halfen nachzuspüren, wo die ganz persönlichen Baustellen jeder und jedes Einzelnen in Bezug auf die Verortung in der Kirche sind – wo wird die Baustelle konkret erlebbar? Was bricht gerade zusammen? Von was muss jede und jeder Einzelne Abschied nehmen? Was tut aber auch gut, loszulassen?

Loslassen und Aufbrechen, Visionen haben und Neues wagen – für die Franziskanerinnen in Reute Realität. "Wenn wir den Berg erhalten und als Schwestern weiterhin dort leben wollen, müssen wir neu denken", hätten die Schwestern vor knapp zehn Jahren erkannt, erzählte Schwester Maria Hanna. Der Weg sei nicht immer einfach gewesen. Denn als die Schwestern ihre Visionen mit Menschen aus der Umgebung teilten, seien die Einwände und Widerstände teils schmerzhaft gewesen, gab die Ordensfrau zu. „Es ging um die Frage, wozu sind wir hier? Was ist unsere Aufgabe? Was macht uns aus?“ Es erfordere Mut, Neues zu wagen, ohne zu wissen, ob man nicht doch an einer Stelle scheitern werde.

Inspiriert von diesen Visionen und Plänen, vor allem aber vom Mut der Schwestern, setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Hoffnungen und Visionen für eine zukünftige Kirche auseinander. Wie kann es mit dieser Baustelle Kirche weitergehen? Der Tag endete mit einem Gottesdienst. Dabei ging man wieder gemeinsam durch die leeren Räume des Klosters - machte Halt, um zu beten, zu singen, um Fürbitte zu halten, um Gott zu danken und Lob zu preisen und um gemeinsam Brot zu brechen und zu teilen. Beim Besinnungstag ging es darum Inne zu halten, Kraft zu tanken und darum neue Inspirationen zu bekommen. Wie Visionen gelingen und zur Realität werden können? Um es mit den Worten von Schwester Maria Hanna zusammenzufassen: gefragt sind Mut und das Vertrauen, dass Gott uns etwas zutraut.

Text und Bildquelle: Ines Szuck, Geschäftsstelle des Diözesanrats