Gut-Betha-Konzert

Inspiriert durch die Pfarrkirchfresken

ließen Anette und Martin Michels die selige Gute Beth von Reute in Liedern lebendig werden.

Der Festsaal des Klosters Reute war am Samstagabend gut gefüllt, als Schwester Elisa neben vielen Franziskanerinnen und Tagungsgästen auch zahlreiche Verehrer der Guten Beth aus der Seelsorgeeinheit Bad Waldsee begrüßen konnte. 

Im Jubiläumsjahr „250 Jahre Seligsprechung der Guten Beth“ bringe dieses moderne Konzert mit der Vertonung der zehn großen Wandfresken aus der Pfarr- und Wallfahrtskirche seinen Besuchern einen besonderen Glanz. Martin Michels, ein studierter Musiklehrer aus Benediktbeuren ist zusammen mit seiner Ehefrau Anette im Kloster Reute kein Unbekannter. „Das Kloster Reute und seine Schwestern sind uns seit Jahren ein zweites Zuhause“, bekennt der begnadete junge Musiker im begleitenden Liedbuch. „Musik ist unser Leben, wir komponieren, texten, geben Konzerte, gestalten Gottesdienste musikalisch, unterrichten und bieten auch Workshops an“.
„Schon als ich vor fünfzehn Jahren die Bilder der Seligen Guten Beth von Reute zum ersten Mal sah, kam in mir der Wunsch auf, Lieder darüber zu schreiben. Die Begebenheiten, die sie darstellen, sind keine Wundergeschichten, sondern menschliche Urerfahrungen“. Nach diesem einleitenden Satz wurde das erste Fresko der Guten Beth im abgedunkelten Festsaal lebendig. Es ist die Geschichte, als die Nonne einem Hungrigen Brot reicht. „Zwei Hände geben und nehmen, das was ihnen gemeinsam gehört, nehmen vom Andern und nehmen einander an“, lautete hier die Liedbotschaft. Das nächste Bild zeigt die Gute Beth in einer Ekstase. „Manchmal reicht’s, wenn ein Vogel singt, dass mein Herz vor Glück zerspringt, mich entfesselt und befreit, mich aus dieser Welt entreißt“, mit diesem Satz interpretierte Martin Michels die Gotteserfahrung der Seligen.
Als Tochter einer Webersfamilie aus Waldsee zeigt ein weiteres Bild die Nonne beim Weben. „Und wenn du einst dann deine letzten Bahnen webst, und die Enden der Fäden vernähst, hast du aus deiner Liebe, deiner Hoffnung, Visionen und Sehnsucht ein Leben gewoben“, so das Gesangsduo. „Hosianna, sei bereit“, lautete die musikalische Überschrift für das Altarfresko. Dieses stellt die Gute Beth mit einer nach allen Richtungen ausstrahlenden Hostie dar. Aus der Eucharistie heraus konnte sie ihr segensreiches Wirken entfalten. Die ansprechende Melodie dazu animierte die aufmerksamen Konzertbesucher spontan mit Mitsingen.
Mal waren es ganz leise Gitarrenklänge der beiden Interpreten, mal wurde mit der E-Gitarre oder auch Steelgitarre es ganz schön rockig und fetzig. Martin Michels als Sänger verstand es prächtig, seinen Texten die richtigen Töne zu verleihen. So war es nicht verwunderlich, dass Pfarrer Stefan Werner am Schluss der Veranstaltung den Wunsch aussprach, Martin Michels möge doch aus seinem reichen Repertoire ein neues „Gut-Betha-Lied“ der Kirchengemeinde zukommen lassen. „Die Gute Beth ist uns allen heute ganz nah gekommen, ich bin tief berührt“, lautete ein Schlusssatz von Generaloberin Schwester Maria Hanna. Sie verriet dabei auch, dass sie Anette Michels seit der gemeinsamen Studienzeit in Benediktbeuren kenne und schätze. Lang anhaltender Beifall der begeisterten Besucher wurde mit zwei Zugaben - Elisabeth: du Engel von Reute, du Blume der Passion - belohnt.
(Text: Rudi Heilig)