"Ich bin bereit!"

Noviziatsaufnahme und Erstprofess: Drei Schwestern wagen einen weiteren Schritt auf ihrem Berufungsweg

"Herr, unser Gott. Dein Ruf ist es und deine Gnade, wenn Menschen ihr Leben dir zur Verfügung stellen. Erfülle das Herz unserer Schwestern mit deinem Heiligen Geist.
Lass sie in unserer Gemeinschaft von der schwesterlichen Liebe getragen sein.
Mache sie immer mehr fähig, deine große Liebe an andere weiter zu schenken.
Gib ihnen rechten Glauben, gefestigte Hoffnung und vollendete Liebe, damit sie deine frohmachende Nähe erfahren, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen."

(Gebet aus dem Ritus)

Reute, 02. August 2020: Mit der Aufnahme ins Noviziat von Sonja Eisele und der Erstprofess von Sr. M. Tobia Hartmann und Sr. M. Jakoba Gäbler bekommt die Schwesterngemeinschaft in Reute junge und lebendige Verstärkung. Im festlichen Rahmen, der coronabedingt kleiner und schlichter ausfiel als gewöhnlich, erhielt Postulantin Sonja (33) im Gottesdienst von Generaloberin Schwester Maria Hanna Löhlein die Ordenstracht: Das Kleid, den weißen Novizinnenschleier und das Tau, das Segens- und Kreuzzeichen der franziskanischen Familie sowie die Lebensform der Gemeinschaft. Da es in unserer Gemeinschaft jeden Namen nur ein Mal gibt, bekam Sonja auch einen neuen Schwesternnamen: Schwester Evamaria. Das nun begonnene Noviziat dauert zwei Jahre und dient der vertieften Einübung in die franziskanische Lebensform der neuen Schwester.
Im selben Gottesdienst endete diese zweijährige Probezeit für die beiden Novizinnen Sr. Jakoba (36) und Sr. Tobia (27). Sie legten ihre Erstprofess ab, d.h. sie sagen JA zu einem Leben in Armut, in Gehorsam und jungfräulicher Keuschheit. Sie wollen nach dem Evangelium und der Lebensform der Franziskanerinnen von Reute in Gemeinschaft leben. Sie möchten Gott dienen und den Menschen nahe sein. Als Zeichen der verbindlicheren Zugehörigkeit erhielten sie den schwarzen Schwesternschleier und unterzeichneten ihre Professurkunde. Generaloberin Sr. Maria Hanna erinnerte alle anwesenden Schwestern an ihre Mitverantwortung: „Euch, liebe Schwestern, die ihr nun unsere Neuprofessen in eure Mitte nehmt, möchte ich zurufen: Lasst sie eure Gemeinschaft erfahren. Ermutigt und begleitet sie in schwesterlicher Verbundenheit.“ Sr. Jakoba und Sr. Tobia gehören nun – zunächst für drei Jahre – dem sogenannten Juniorat an. In dieser Zeit sind sie wieder voll beruflich im Einsatz: Sr. Tobia in der Jugendpastoral und Sr. Jakoba wird als Ärztin tätig sein.

Alle drei werden durch Noviziat und Juniorat weiterhin hineinwachsen in unseren Auftrag solidarisch und geschwisterlich, in Mitverantwortung für Kirche und Welt und für die Menschen in Not da zu sein. Dazu ermutigte auch Pfarrer Steck in seiner Predigt: „Das wahre Leben, das wir Menschen uns wünschen, das entsteht in der Zusage, die Gott mir, dem einzelnen, unverwechselbaren Menschen zukommen lässt, das finden wir aber erst recht als Gemeinschaft und in der Gemeinschaft, der der Heilige Geist seine Kraft zuspricht. Und dieses wahre Leben entfaltet sich erst richtig, wenn es über uns hinauswächst zu den Menschen, die eben wahres Leben entbehren müssen, die mit ihrer Sehnsucht nach Leben oft alleingelassen bleiben.“ (PM)

Wir freuen uns über das JA von Sr. Evamaria, Sr. Jakoba und Sr. Tobia zu Gott und seinem Ruf in die Nachfolge. Mögen die Bereitschaft und das "JA", das sie heute gesprochen haben sie im alltäglichen Leben und Wirken als Franziskanerin von Reute tragen und stärken. Von Herzen wünschen wir unseren drei jungen Mitschwestern weiterhin Freude an ihrer Berufung, Vertrauen und Wachstum auf diesem Weg, um mit ihren Gaben und Fähigkeiten Gottes Liebe in die Welt hineinzutragen.

Gottes reicher, lebendiger, schützender und bestärkender Segen sei mit euch!