Ein reiches Leben im Dienst für Gott und die Menschen

Am 17. Mai 2017 feierte Sr. M. Soteris Kehle im Kloster Reute ihren 100. Geburtstag. Sie ist die derzeit älteste Franziskanerin im Kloster Reute. Sr. M. Soteris wurde am 17. Mai 1917 in Wassers, Gemeinde Wolfegg, Landkreis Ravensburg geboren und auf den Namen Sofie getauft. In Wassers wuchs sie, als Tochter eines Landwirts und Holzhauers auf. Aufgrund des von den Nationalsozialisten verhängten Eintrittsverbotes, konnte die junge Frau erst nach Kriegsende ihren Wunsch in ein Kloster einzutreten wahrmachen. Sie gehörte zu den ersten Frauen, die nach dem zweiten Weltkrieg - am 01. September 1945 - in die Gemeinschaft der Franziskanerinnen von Reute eintraten. Zunächst half die Achtundzwanzigjährige, wie ihre Mitpostulantinnen beim Reinigen und Wiederherstellen des zuvor besetzten Mutterhauses. Die jungen Frauen waren damals in ihren ersten Klosterjahren in der Landwirtschaft oder im Haushalt tätig. Sofie Kehle wirkte in dieser Zeit bei den Mitschwestern in der Handarbeit mit. Am 12 März 1947 wurde ins Noviziat aufgenommen, erhielt Ordenskleid und Schleier sowie den Ordensnamen „Schwester Maria Soteris“. Ein Jahr später, am 15. März 1948 versprach sie ihre Erstprofess, gelobte „Gott und der Gemeinschaft in Armut, Gehorsam und jungfräulicher Keuschheit gemäß dem Evangelium“ zu leben. Es folgten viele Jahre als Erzieherin: Bad Niedernau bis 1952, von 1952 bis 1957 in Amtzell, anschließend 10 Jahre in Nordstetten und von 1967 bis 1983 in Langenschemmern. Mit der Verabschiedung im dortigen Kindergarten endete für Sr. M. Soteris ihre Tätigkeit in der Begleitung der Kinder.

Von 1983 bis 1987 führte sie den Haushalt in einem Ferienhaus der Gemeinschaft (Kressbronn). Als `Hausschwester´, die sich um den Haushalt der Schwesternstation kümmert war sie anschließend von 1987 bis 1990 in Stetten und daraufhin sieben Jahre in der Filiale Otterswang eingesetzt. Im März 1997, kam die fast Achtzigjährige dann zurück nach Reute ans Mutterhaus in den Konvent St. Elisabeth. Noch immer sehr aktiv und lebendig arbeitete sie noch einige Jahre in der Küche des Gut-Betha-Hauses mit, bevor sie schließlich im Jahr 2001 selbst in das ordenseigene Wohn- und Pflegeheim umzog. Die vergangenen 16 Jahre lebte sie nun im Gut-Betha-Haus, im Kreise der Mitschwestern. Wer der Hundertjährigen heute auf dem Reuter Klosterberg begegnet trifft eine freundliche, fröhliche, geduldige und liebenswürdige Schwester. Auch in ihrem hohen Alter nimmt sie – trotz nachlassendem Hören und Sehen - wach und interessiert am Gemeinschaftsleben teil. Sie genießt das Zusammensein mit den Mitschwestern, die Teilnahme an Gottesdiensten, Gebetszeiten und gemeinschaftlichen Festen. Das Gebet ist ihr ein ganz wichtiges Anliegen: „Beten, das ist es, was ich noch aus ganzem Herzen kann, für alle, die’s brauchen, für die Not in der Welt, für unsere Gemeinschaft und natürlich besonders auch für die Kinder…“